München kann Deutschlands Heathrow werden

“Munich can become Germanys Heathrow“ –München kann Deutschlands Heathrow werden

Am 25.2 2012 lud die Jugendorganisation Bund Naturschutz (www.jbn.de) zu einem Klimakongress in München mit Startbahngegnern aus London-Heathrow ein.
John Stewart (62), Dan Glass (28) und Tamsin Omond (27) waren für 5 Tage mit dem Zug aus London angereist um uns ihren bunten Widerstand näherzubringen und mit welchen Methoden sie erfolgreich in London Heathrow die 3te Startbahn verhinderten.
Nach einer herzlichen Begrüßung und Vorstellung der Gäste durch Florian Sperk und Martin Geilhufe hielt Dr. Christine Margraf vom Bund Naturschutz einen beeindruckenden Vortrag über den neuesten Stand und die Klage des Bund Naturschutzes.
Unsere Londoner Gäste konnten es kaum glauben, auf welche „lächerlichen“ Ziele sich die ganzen Planungen der FMG stützen. Da ist z.B. das selbstgesteckte 4 Minuten Kriterium der FMG in Verbindung mit einer Maximalen Umsteigezeit von 30 Minuten. (Das nicht mit dem Argument zusammenpasst, dass man die Startbahn bräuchte, weil die Umsteiger viel Geld in München lassen würden)
Die FMG bzw. der Flughafen München möchte der luxuriöseste, komfortabelste, schnellste und effizienteste Flughafen weltweit werden und ganz oben mitmischen. Aus diesem Grund hat sich die FMG das Ziel gesteckt nur eine durchschnittliche maximale Verspätungszeit von 4 min. zuzulassen. Die Regierung von Oberbayern unterstützt dieses Ziel, indem man eine kürzere Startbahn ablehnte, da somit das Ziel von 4 Min. um 3-7 SEKUNDEN überschritten werde und nicht mehr alle Flugzeugtypen auf der 3ten Bahn starten und landen könnten.
Interessant war noch zu hören, dass wenn alle Flughäfen deutschlandweit so wachsen würden wie sie es sich selbst prognostizieren, dann haben wir im Jahre 2037 mit heutigem Stand der Forschung erreicht, dass der Flugverkehr alle Emissionen in Deutschland für sich alleine beansprucht.
Außerdem ist das Erdinger Moos Europäisches Vogelschutzgebiet. („SPA – Special Protected Area) Mit der 3ten Bahn würde man die Lebensräume von 80 Tier und Pflanzenarten zerstören und man würde voraussichtlich den Abschuss von Vögeln genehmigen –aufgrund der erhöhten Gefahr von Vogelschlag. (Für die die FMG eine Ausnahmegenehmigung beantragt hat)
Diese Gründe und noch einige mehr veranlassten John spontan zu dem Satz „Munich can become Germanys Heathrow“! Die drei Klimaaktivisten sind davon überzeugt, dass die Startbahn in München nicht zu halten ist. Sie selbst hatten es schwerer in London. Heathrow hatte mehr Interkontinentalflüge –München mehr Flüge innerhalb Deutschlands. Man war auch mit den Europäischen Bestimmungen zum Schutz der Umwelt noch nicht so weit, Emissionszertifikate werden jetzt eingeführt. Der Ölpreis war damals auch noch stabiler und das 4-Minuten Kriterium hatten die Londoner auch nicht.
Wie haben sie es nun geschafft? John zeigte uns die 4-Punkte Strategie auf. Man gründete ein breitgefächertes Bündnis aus Betroffenen, lokalen und landesweiten Politikern, großen Umweltverbänden, „Alte“ und „Junge“, sowie kreative Aktivisten. Jeder wurde willkommen geheißen und engagierte sich je nachdem was er/sie gerne tun wollte und konnte. Wir haben hier mit AufgeMUCkt das bayrische Pendant dazu. Bei uns darf sich auch jeder engagieren und jedes Engagement ist ein Mosaiksteinchen in unserem bunten Widerstand.
Als zweites haben die Gegner in einer eigenen unabhängigen Studie bewiesen, dass die 3te Startbahn für den Wirtschaftsstandort London irrelevant ist. Die Landkreise Freising und Erding sowie die Stadt und das Umland von München sind die Boomregionen Bayerns. Mehr forciertes Wachstum verkraftet unsere Region nicht mehr. Jeder Bayer kann jetzt und in Zukunft 4 mal in den Urlaub fliegen auch ohne 3te Bahn. (Urlauber sind nicht auf die täglichen Hauptverkehrszeiten angewiesen.)
Die dritte Strategie war, man zeigte Alternativen zum Flugverkehr auf. Sie starteten die Probe auf das Exempel. Zwei Personen wollten von London nach Paris –Treffpunkt Eiffelturm. Der eine mit dem Zug, der andere mit dem Flugzeug. Der mit dem Zug war schneller da und wieder zu Hause, da es mit dem Zug keine Verspätung gab, man nicht eine Stunde vorher da sein muss und sich der Bahnhof meist in der Nähe der Stadtmitte befindet.
Als vierten Punkt führte John an, waren sichtbare Aktionen sehr wichtig, denn Politikern konnten Sie nicht vertrauen bzw. darauf warten, dass etwas passieren würde. Man trieb lieber die Politik vor sich her. Einmal hat Dan sich z.B. mit Sekundenkleber an den Arm von Gordon Brown geklebt, weil dann könne er ihm nicht weglaufen und müsse sein Anliegen hören.
Die Drei aus London haben viel Motivation und Beistand mitgebracht. Sie haben es mit Unterstützung von vielen Bürgern geschafft, was niemand geglaubt hat – sie haben die 3te Startbahn an einem der bedeutendsten Flughäfen Europas verhindert. Tamsin versprach, Sie werden sooft es für sie möglich ist, wieder kommen und helfen wo sie können, bis die 3te Startbahn verhindert ist.
Nutzen wir gemeinsam unsere Chancen, um dieses Prestige-Projekt unserer „Wachstums-Fetischisten“ zu verhindern.
Wer jetzt noch glaubt, die Flugzeuge würden vor dem Parteibuch halt machen und deshalb nicht über ihr Haus fliegen, oder es würde Ihn oder Sie in seiner Ortschaft nicht betreffen ist herzlich eingeladen sich zu informieren und sich für unsere gemeinsame Heimat zu engagieren! „Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren.“

Weitere Informationen erhalten Sie unter:
www.bi-fahrenzhausen.de und www.dritte-startbahn-stoppen.de

Margarethe Stadlbauer

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